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Salsa Theorie

(by S. Schlobinski)
Salsa und Ihre Stile
Salsa Colombiana (Salsa Classica / Cumbia Style)

Salsa Puerto Rican Style (Salsa Puertoriqueña)

L.A. Style
New York Style / Mambo on 2
Palladium Style (Mambo Classico)

Euro Style in Köln & Bonn?

London Style

Cuban Style (Casino Style / De La Calle)

Miami Style
Rueda (Rueda de Casino)


Zutaten der Salsa
Son (Son Cubano)

Rumba (Rumba Cubana)

Cha Cha (Chachachá)

Mambo (Mambo Cubano)

Andere Latino-Tänze
Merengue

Bachata

Reggaeton (Reggaetón / Requetón)

Tango Argentino

Cumbia


1. Salsa und seine Stile

Salsa ist die Geschichte der Ein- und Auswanderung Lateinamerikas, der Vermischung mit der westlichen Kultur und des Einzugs in die Tanzlandschaft der Moderne. In den 30er Jahren begann die Entwicklung des Stils, dessen Ursprünge Son Cubano liegen. Aus der Verschmelzung des gefühlvollen und melancholischen Son Cubano mit Perkussion, Rumba, Cha cha, spanischer Musik und vielem mehr entstand eine Vielfalt an Salsa Styles.

Besonders die Migrantenbewegungen der Amerikas im 19. Jht. führten zur Entwicklung von drei prägenden Salsarichtungen "Cuban Style", "Puerto Rican Style" und "Salsa Colombiana", die im Rhythmus und in der Muik ebenso unterschiedlich sind wie in Bewegungen und Figuren.

Prinzipiell gilt: Der Grundschritt besteht immer aus drei Schritten auf einen 4/4-Takt über zwei Takte. Vereinfacht könnte man sagen, dass der L.A. Style auf den ersten Schlag getanzt wird, im New York Style auf den zweiten, im Salsa Colombiana und somit in den meisten südamerikanischen Ländern auf den dritten. Hier in Mitteleuropa tanzt man überwiegend auf den ersten Schlag im quick-quick-slow Rhythmus.

Auch wenn es in den Texten des Salsa normalerweise um das Leben in den Barrios, um Familie, Liebe, fehlendes Geld, Freunde und Feinde geht - getauft hat der Kubaner Ignacio Pineiro schon 1933 den damals entstehenden Tanzstil. Er schrieb "Échale Salsita" "Nimm ein bisschen Würze." Diese kulinarische Empfehlung bleibt auch unser Tipp für alle, die ihrem Leben mehr Würze geben möchten. Mehr über die Zutaten des Salsa findet ihr auf unserer Website und Infos über Parties, Workshops und was in der Szene so passiert könnt ihr in unserem Newsletter abonnieren.

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Salsa Colombiana (Salsa Classica / Cumbia Style)

"Who owns Salsa?" Salsa symbolisiert den Traum der Einheit in der Vision Simon Bolivars vom Gran Colombia - einer einzigen Nation, die Zersplitterung, Kriminalität, politische Instabilität und die wirtschaftliche Misere überwinden sollte. Dies drückt sich zumindest in manchen Texten aus wie auf der CD Son de Solar von Ruben Blades. Und trotzdem bricht eine hitzige Debatte vom Zaun, wenn man nach den wahren Ursprüngen des Salsa fragt. Vor allem in Lateinamerika pocht jede Nation und so manche Einwanderergruppe auf die Originalität - oder zumindest ihren maßgeblichen Einfluss - ihrer eigenen Version des Tanzes; nicht nur, weil Salsa schon lang zu ihrer nationalen und kulturellen Identität gehört.

Es ist fast schon politisch inkorrekt den Stil Lateinamerikas "Salsa Colombiana" zu nennen - im Sinne eines Gran Colombia - weswegen der Stil oft einfach "Salsa Classica" genannt wird.

Doch ein eigener Stil ist der Salsa Colombiana in jedem Fall. Vor allem in Venezuela, Ecuador und Kolumbien wird dieser Stil flächendeckend getanzt und ist in ganz Lateinamerika und auch in Teilen Kanadas verbreitet.

Wahrscheinlich liegt es am Platzmangel in den Clubs und Bars, dass Salsa Colombiana auf engem Raum geführt wird und wie im Cuban Style kreisförmig angelegt ist, wobei das Paar sich in vielen Regionen wenig oder manchmal gar nicht dreht, sondern Wange an Wange und Bein an Bein eine sinnliche Symbiose einzugehen scheint.

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Salsa Puerto Rican Style (Salsa Puertoriqueña)

Das Basiselement des Puerto Rican Styles ist der so genannte Cross-Body-Lead (CBL), weswegen der Stil auch als Cross-Body-Lead-Style bezeichnet wird. Die Frau geht (crosst) am Körper (body) des Mannes vorbei, welcher die Frau führt (lead). Diese Figur dient zum Seitenwechsel und Öffnen der Partner und wird exakt auf einer Linie getanzt. Weitere charakteristische Figuren sind der so genannte Open Break und der Basic Turn.

Insgesamt wird viel Wert auf elegante Soli, Show-Effekte und choreographische Elemente gelegt, was dem US-amerikanischen Einfluss von Standardtänzen wie Hustle zuzuschreiben ist. Durch die Figurenfolgen und bestimmte Regeln kann der erfahrene Partner den Ablauf der einzelnen Figuren je nach Level häufig erkennen. Der besondere Reiz besteht darin, diese Figuren kreativ zusammenfügen, um letzten Endes mit jedem und jeder ohne Absprache zu harmonieren.

Durch die Einwanderer aus Lateinamerika in die Küstengebiete der USA entstanden an der West- und and der East Coast zwei puertorikanische Stile, die auch heute noch repräsentativ L.A. und New York Style heißen. Die mexikanische Bevölkerung der Westküste entdeckte Salsa für schnelle lateinamerikanische Musik, wohingegen in New York die afro-kubanischen Einflüsse und der Jazz und Blues den Salsa etwas süßer und weicher machten.

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L.A Style

Ende der 80er tauchte Salsa in die Offenheit, Toleranz und das Multi-Kulti-Dasein der Westküste ein. Wie Venice Beach in L.A. ist L.A. Style sexy, präzise und feurig. Man beginnt immer auf der ersten Zählzeit des Taktes mit dem typischen Salsa Grundschritt. Man zählt dementsprechend 1,2,3 (Pause) 5, 6, 7. Styling mit Körper und Armen ist elementar und äußerst wichtig besonders für die Dame, so dass der L.A. Style einen Showcharakter und eine äußerst publikumswirksame Ausstrahlung für die Zuschauer hat. Durch die insgesamt eher offene Tanzhaltung benötigt der L.A. Style mehr Platz als der New York Style.

Bei Salsa del Mundo tanzt jeder Lehrer L.A. Style. Ob Yossi, Catharina, Peter oder Sam. Die zackigen Bewegungen sind es, die besonders Sam mag. Er spricht so schnell wie er Witze macht und sich auf der Tanzfläche bewegt.

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New York Style / Mambo on 2

Die ursprünglichste Art für lateinamerikanische Rhythmen ist es, "on 2" zu tanzen, wie die Rhtyhmen von Rumba, Mambo und Cha cha zeigen, deren Betonung auf der zweiten Zählzeit liegen. Auch Salsa kann eine besondere Betonung des zweiten Schlags des Taktes aufweisen, sei es durch die Clave, Conga oder andere Instrumente, und es bietet sich an, diese Betonung auch im Tanz auszudrücken.

1987 wies der New Yorker Tanzlehrer puertorikanischer Abstammung Eddie Torres auf die Abstammung Salsas von Mambo hin und forderte, dass man den Grundschritt ähnlich wie im Mambo mit einem Ausfallschritt auf der zweiten Zählzeit beginnen sollte. Seither wird besonders in New York der "Mambo on 2" oder "Eddie Torres" Style getanzt - was neben weiteren Namen wie "New York on 2", "New York" oder "Club" Style, manchmal schlicht als "Mambo" bezeichnet wird und eben nicht mit dem eigentlichen Tanz Mambo zu verwechseln ist.

Die Vermischung von Blues, Jazz, Hustle und Swing mit Salsa in New York ist es, die dem "Mambo on 2" Style eine gewissen Ruhe gibt und eben dieses Swing-feeling aufkommen lässt, weswegen New York Style "on 2" zu den sanften und weichen Salsastilen gehört.

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Palladium Style (Mambo Classico)

Ähnlich wie beim New York Style wird Palladium Style auch on 2 getanzt. Entgegen dem New York Style, dessen Rhythmus 1,2,3 - 5,6,7 gezaehlt wird, ist der Palladium Style Rhythmus 2,3,4 - 6,7,8. Nach einem New Yorker Club aus den Zeiten von Mambo und Son benannt, ist Palladium Style dadurch dem Son Cubano Rhythmus 4 - 6,7 - 2,3 ähnlich und wird durch die Einflüsse aus diesen Zeiten auch Mambo Classico genannt. Die Betonung der Conga auf 4 und 8 zusammen mit der Clave sind für den Palladium Style ideal. Palladium Style gehört zu den älteren Salsastilen. In Deutschland wird Palladium Style eher selten getanzt.

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Euro Style in Köln & Bonn?

Durch die Vielfalt an Ländern, Sprachen und Kulturen hat auch die Salsa-Kultur eine große Vielfalt an Stilen hervorgebracht. Seit den 90ern hat Europa eine pulsierende und sich ständig ausgeprägt, die inzwischen die USA Lateinamerika in Sachen Kreativität und Diversität überrundet hat. Ähnlich wie bei L.A. und New York Style hat die Urbanisierung Europas maßgeblich dazu beigetragen, weswegen man nicht von einem "Euro Style" spricht. Statt dessen werden die Städte gewürdigt, in welchen die Stile sich entfalten, so dass Orte wie Amsterdam, Paris, Zürich, London, Prag oder Mailand neue Zentren der Salsa-Szene darstellen, die sich ständig in Styles verändern und daher schwierig zu kategorisieren sind.

Die Salsa-Szene in Köln, Berlin und München hatte in Deutschland einen wesentlichen Einfluss auf die Salsa-Szene. In den 80ern spielten die ersten Musiker in den Kölner Nachtclubs. Trotzdem dauerte es seine Zeit, bis sich Salsa in den 90ern etablierte und Köln aus dem stillen Gerangel als wichtigste Salsa-Metropole Deutschlands hervorging. Dies mag wohl vor allem an der lateinamerikanischen Bevölkerung gelegen haben, so dass Köln auch heute noch die meisten Salseros hat.

Das Petit Prince und Kultor5 gehören seit über 10 Jahren zu den Vorreitern und hot spots für Tänzer, obwohl heutzutage eine Vielzahl an Bars, Cafés und Clubs mit Angeboten für Salsa-Fans existieren. Ganz NRW, von Bonn und Düsseldorf bis nach Wuppertal hat eine farbenfrohe Salsa Szene, so dass es möglich ist, auch unter der Woche jede Nacht in einer anderen Location zu tanzen.

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London Style

"I'm a Londoner and I've never been able to figure it out". Man darf es ruhig beim Namen nennen: Es herrscht "confusion", wenn es um eine Definition des London Style geht. Vermutlich haben einige Londoner Salsa-Lehrer den Namen geprägt und meinten die Einverleibung von R&B, Hip Hop und Street Dance Bewegungen in die Londoner Salsa-Szene.

Vielleicht liegt es einfach daran, dass der Stil als recht jung in der Salsa-Szene gilt und daher momentan schwierig zu definieren ist. Zumindest scheinen geschmeidige Bewegungen, Partnerwork und Style im Vordergrund zu stehen. "London Style" ist wahrscheinlich im Stil ähnlich wie der New York Style vor dem Einfluss von Eddie Torres und hat ähnliche weiche und fließende Bewegungen. Nur, dass der Grundschritt im London Style nicht wie im New York Style auf 2, sondern wie im L.A. Style auf 1 beginnt. Die Tänzer befinden sich ständig im Fluss und die Führung ist durchgehend und früh, da die Pause häufig überlaufen wird. Die Herren lernen sehr weich zu führen und den Partner dadurch sehr intensiv fühlen können. Durch die Führung sind einerseits extrem anspruchsvolle und komplexe Figuren möglich, wohingegen andererseits Showpausen und ausgeprägtes Lady Styling eingeschränkt werden. Frauen aufgepasst: Wenn Du Aufmerksamkeit liebst, ist dieser Style genau der richtige für Dich. Allerdings sind überraschenden Richtungswechseln und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

In Deutschland scheint es, dass meistens L.A. Style bevorzugt wird, was sicherlich auch daran liegt, dass es bei uns nicht viele New York Style-Tänzer und vor allem -Lehrer gibt. Deshalb ist London style die ideale Kombination, wenn Du smooth moves magst und trotzdem on 1 tanzen möchtest. Bei Salsa del Mundo ist es Yossi, der London Style ohne Ende liebt und mit viel Leidenschaft unterrichtet. Mich hat er damit sofort überzeugt - einfach ausprobieren - es lohnt sich!

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Cuban Style (Casino Style / De la Calle)

Der Cuban Style, auch "Casino" oder "De la calle" genannt, wurde ursprünglich "on 2" und "on 3", meistens aber "on 1" getanzt.

Im Gegensatz zum Puerto Rican Style ist der Cuban Style kreisförmig ausgerichtet und das Paar dreht sich um einen gemeinsamen Mittelpunkt, was sich auch in der Fußtechnik mit vielen zirkulären Bewegungen widerspiegelt. Charakteristisch beim kubanischen Stil ist, dass die Frau vom Partner fast nie losgelassen wird, was ihr relativ wenig Freiraum für eigene Interpretationen lässt und eine dominantere Führung des Herrn verlangt. Ausgeprägte Hüft- und Schulterbewegungen, die sich dem Rhythmus anpassen, lassen Cuban Style spielerisch und leicht erscheinen.

Was der Cross-Body-Lead im Puerto Rican Style ist, heißt im Cuban Style "Dile-que-no" ("Sag ihm Nein!"). Die Dame wendet sich bei der Drehung vom Herrn ab und gibt ihm spielerisch auf diese Weise einen Korb. Der Herr zieht die Dame letzten Endes doch zu sich zurück. Wie bei der Rumba Cubana ist der Ursprung der Figur mal wieder, dass der Herr versucht die Frau zu küssen. Sie wendet sich vom Kuss ab und rät der nächsten Partnerin ihr gleich zu tun und diesem aufdringlichen Typen "Nein zu sagen".

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Miami style

Aus dem Cuban Style hat sich der Miami Style entwickelt, der eben maßgeblich von den kubanischen Einwanderern geprägt ist und so kontinuierlich deren Einflüssen in Musik und Tanz unterliegt. Auch wenn der Miami Style viele Figuren mit dem Cuban Style teilt, unterscheidet er sich und besticht durch makelloses Timing und eine präzise Technik.
Der Grundschritt im Miami Style hat einen tap (Tap-and-Step-Technik) zwischen den Zählzeiten.

Typische Elemente des Miami Style sind die so genannten "Ganchos", bei denen der Partner den anderen durch eine Hebelwirkung der Arme führt, und die "Alardes", schnelle Hand taps auf Nacken oder Schulter.

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Rueda (Rueda de Casino)

Rueda (oder Rueda de Casino) bedeutet übersetzt Rad und ist ein Gruppentanz in eben dieser radartigen Kreisform. Der so genannte Cantante (Sänger) ruft Kommandos, denen alle gleichzeitig folgen. Der Tanz eignet sich besonders gut andere kennen zu lernen, da während des Tanzes die Damen gewechselt werden und die ganze Dynamik des Tanzens normalerweise die Gruppe zu einem guten Team zusammenwachsen lässt.

Die Geister streiten sich über den Ursprung des Rueda. Manche sehen in Rueda einen kubanischen Straßentanz der 50er Jahre, der für die arme afro-kubanische Bevölkerung die einzige Alternative zu teuren Clubs darstellte.

Andere pochen auf eine Entwicklung in eben diesen exklusiven Clubs Kubas (den Casinos Deportivos), bei denen auf organisierten Tanzabenden mit großen Orchestern auf der Tanzfläche Rueda de Casino entstanden sein soll.

Viele behaupten, die wahre Geschichte sei es, eine Party zum Laufen zu bekommen.

Meine liebste Erklärung ist jedoch folgende: Immer dann, wenn ein Herr mit einer anderen Partnerin tanzen wollte, rief er "Casino" in die Gruppe, woraufhin alle Frauen rotierten, bis er das Kommando aufhob.

Wie auch immer Rueda entstanden ist: Sicher ist, dass es seit den 90er Jahren in Amerika und Europa sehr beliebt ist.

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